Frogs – Sieg gegen Aufsteiger

SV Henstedt-Ulzburg ringt den neuen Klassengefährten Wilhelmshavener HV nach einer abwechslungsreichen Partie mit 35:32 (16:15) nieder. Damit rehabilitieren sich die Frogs für den enttäuschen Auftritt beim 1. Benthack-Cup des HSV Hamburg

Die Zweitliga-Handballer des SV Henstedt-Ulzburg haben im Duell mit dem neuen Klassengefährten Wilhelmshavener HV die erhoffte Reaktion auf die unbefriedigenden Leistungen beim Benthack-Cup des HSV Handball am letzten Sonntag gezeigt. Nach einer intensiven Trainingswoche kämpften sich die Frogs auch ohne Jens Thöneböhn
(Sehnenverletzung am Fuß), Karl Saint-Prix (Kreuzbandriss) und Hamza Kablouti (U 21-WM in Brasilien) zu einem verdienten 35:32 (16:15)-Erfolg.

Als Gastgeber für den interessanten Vergleich hatte der neue SVHU-Geschäftsführer die HSG Kalkberg gewinnen können, die in der Sporthalle Fahrenkrug rund 200 Zuschauer mobilisierte und einen würdigen Rahmen für eine über weite Strecken sehr ansehnliche Partie bot. „Wir kommen gerne wieder. Alles hat prima geklappt“, bedankte sich Gottstein, der mit der „Auslagerung“ des Testspiels nicht nur der problematischen Hallensituation in Henstedt-Ulzburg Rechnung trug, sondern in diesem Teil des Kreises Segeberg auch neue Fans für die Frogs gewinnen möchte.

Nach einer erfolgreichen Promotion-Tour sah es in der Anfangsphase nicht aus. Die dezimierten Henstedt-Ulzburger lagen gegen den ambitionierten Zweitliga-Aufsteiger, der in der zurückliegenden Spielzeit in der 3. Liga Nord ohne Punktverlust Meister geworden war, schnell mit 0:3 zurück. Die SVHU-Deckung offenbarte gegen das bewegliche Kreisläuferspiel der Gäste Schwächen, die Trainer Amen Gafsi in der Folge aber beheben konnte. Der ehemalige tunesische Nationalspieler führte alleine Regie, weil Kollege Matthias Karbowski auf einem Trainer-Lehrgang weilte.

Die Frogs kämpften sich zurück ins Spiel, glichen beim 6:6 nach einer knappen Viertelstunde das erste Mal aus und gingen wenig später in Führung. Der WHV blieb dran und bis zum 13:13 war es eine Begegnung, die hin und her wogte. Kurz vor der Pause zog der SVHU erstmals auf zwei Tore davon, doch mit dem Halbzeitpfiff entschieden die beiden Unparteiischen Sven Foitzek/Maik Bolus auf Strafwurf für die Gäste und belegten SVHU-Keeper Jan Peveling mit einer Zwei-Minuten-Strafe für einen ungebührlichen Kommentar. Die Unterzahl überstanden die Frogs nach Wiederanpfiff und bauten in der Folge den Vorsprung weiter aus. Dabei präsentierte sich das Team als geschlossene Einheit, war von allen Positionen aus torgefährlich und erzielte mit einer aggressiven und beweglichen Abwehrarbeit zahlreiche
Ballgewinne, die die schnellen Außen in leichte Tore ummünzten. Über 24:20 waren es beim 32:26 (51.) sechs Tore Vorsprung, ehe Gafsi in der Schlussphase einige Wechsel und kleine taktische Experimente vornahm. „Die Mannschaft hat eine engagierte Leistung gezeigt und ein gutes Spiel abgeliefert. Wir haben gezeigt, dass wir es besser können, als am letzten Wochenende. Das war wichtig für uns, aber auch für unsere Fans und das Umfeld. Es gibt aber noch eine Menge Arbeit und keinen Grund, sich auszuruhen“, zog Gafsi zufrieden Bilanz.

Die Knie-Verletzung beim französischen Neuzugang Karl-Saint-Prix hat sich wie befürchtet als Riss des vorderen Kreuzbandes herausgestellt. Der bullige Kreisläufer soll schon zu Beginn der kommenden Woche in der Paracelsus Klinik von Dr. Christian Clausen operiert werden und wird mindestens sechs Monate ausfallen. „Wir werden uns zusammensetzen, und darüber beraten, ob und wie wir den Kader verstärken können“, sagt Till Gottstein. Für eine lange, kraftraubende Saison in der 2. Liga wünscht sich die sportliche Leitung noch ein oder zwei Neuzugänge, die den Verlust von fünf Spielern zum Saisonende, ausgleichen können. Große Sprünge kann sich der SVHU angesichts knapper finanzieller Mittel indes nicht erlauben. Immerhin hoffen die Frogs, dass Linksaußen Jens Thöneböhn in der kommenden Woche nach einer  Abschluss-Untersuchung seiner Fußverletzung ins Mannschaftstraining zurückkehren kann.

Am kommenden Sonnabend kommt es in der Sportland-Trainingshalle an der Olivastraße zum nächsten Vergleich in der Vorbereitung. Dann empfängt der SVHU um 17 Uhr den dänischen Zweitligisten Tondern.

Joachim Jakstat

27. Juli 2015

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