Handball: SVHU siegt nach 7-Tore-Rückstand

Frogs“ feiern nach einem 8:15-Rückstand in Hildesheim ein überragendes Comeback und sichern sich am Ende verdient mit einem 30:26 (11:16)-Erfolg zwei weitere Auswärtspunkte.

Es war ein Sieg der Moral, der Geschlossenheit und des bedingungslosen Einsatzes, den Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg in der Hildesheimer Sparkassen-Arena beim 30:26 (11:16)-Erfolg feierte. „Die Mannschaft hat ein deutliches Signal gesetzt, dass sie in die 2. Handball-Bundesliga gehört und weiter in der 2. Liga spielen will“, lobte Amen Gafsi, der den SVHU gemeinsam mit Matthias Karbowski trainiert, die Charakterstärke des Teams. Lange sah es nicht nach einem Erfolg der Schleswig-Holsteiner aus. Doch die „Frogs“ glaubten nach einer eher dürftigen Vorstellung in der ersten Halbzeit und einem zwischenzeitlichen 8:15-Rückstand zu jeder Sekunde an den Sieg und ließen diesem Glauben in der zweiten Halbzeit auf dem Parkett auch Taten folgen. „Jeder hat sich heute für seinen Nebenmann und das Team zerrissen“, meinte Kapitän Nico Kibat nach 60 Minuten, in denen er sich wie seine Teamkollegen total verausgabt hatte. Kibat kämpfte in der Abwehr „wie ein Gladiator“ und führte offensiv gemeinsam mit Kollege Sasa Todosijevic klug Regie. Die beiden Mittelmänner gaben den Takt an und fanden mit zunehmender Spieldauer immer mehr Lösungen auch aus dem gebunden Spiel heraus.

Als der Schlusspfiff ertönte hatten die „Frogs“ nach einer enorm kraftraubenden englischen Woche grade noch die Kraft, den doppelten Punktgewinn im Jubelkreis zu feiern. In der Kabine war es dann sehr ruhig. „Ich bin total platt“, meinte Robert Schulze, der nach seiner Gala in Lingen, diesmal in der Offensive keine Akzente setzte, dafür aber in der Abwehr Schwerstarbeit verrichtete.

Auffälligste Akteure in einer ausgeglichen starken Mannschaft waren an diesem Sonntagnachmittag Keeper Jan Peveling, der fünf von neun Strafwürfen entschärfte und darüber hinaus noch zehn Paraden zeigte und Rechtsaußen Julian Lauenroth, der mit seinen Gegenstößen erst die grandiose Aufholjagd der Schleswig-Holstein einleitete und mit acht Treffern erfolgreichster SVHU-Schütze war.

Die Wende in einer bereits verloren geglaubten Partie hatten die Schleswig-Holsteiner nach der Pause mit einer überragenden Abwehrarbeit eingeleitet. Zwischen der 30. Und 50 Minute gelangen den Gastgebern grade einmal drei Feldtore, die „Frogs“ hatten vor dem eigenen Kreis Beton angerührt und in dem Maße, wie der SVHU aufkam, wirkten die Niedersachsen immer mehr verunsichert. Auch der in der ersten Halbzeit überragende Georgi Nikolov (7 Treffer vor der Pause) tauchte ab, erzielte seine drei Tore nach dem Wechsel erst in der Schlussphase, als Eintracht Coach Gerald Oberbeck den Spielfluss der Gäste mit einer offenen Deckung unterbrechen wollte. Das Vorhaben schlug fehl, auch weil sich Kreisläufer Martin Laursen in den letzten zehn Minuten in eins-gegen-eins-Situationen individuell entschlossen durch setzte und drei Treffer erzielte.

Matthias Karbowski gab seiner Crew am Montag als Belohnung für den überragenden Einsatz trainingsfrei. „In diesem Fall ist Regeneration für Kopf und Körper wichtiger als Training“, so der Coach. „Wir alle wissen aber ganz genau, dass dies nur eine Momentaufnahme ist und wir noch neun wichtige Begegnungen vor uns haben“, so der Coach. Im Kampf um den Klassenerhalt habe sich das Team aber eine gute Ausgansposition verschafft.

Joachim Jakstat

23. März 2015

2 thoughts on "Handball: SVHU siegt nach 7-Tore-Rückstand"

  1. Hoffentlich denken viele Ulzburger so und sorgen dafür, dass die Halle voll wird. Es ist mehr als bedauerlich, dass Spitzenhandball nicht die verdiente Resonanz erhält. Bei moderaten Eintrittspreisen und packenden Spielen gibt es eigentlich keine Gründe für diese Situation. Jeder Zuschauer ist willkommen und gerne auch aus den umliegenden Städten und Gemeinden

  2. Was für eine Leistung!! Jetzt am Sonnabend gegen TV Großwallstadt die Position festigen.
    Ich bin dabei – 19 Uhr im „Froschteich“ !

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