Schwarzer Tag für die „Frogs“

Der EHV Aue nimmt nach einem verdienten 34:20 (15:12)-Kantersieg beim Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg verdient beide Punkte mit ins Erzgebirge.

Nach dem Spiel herrschte beim Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg eine Mischung aus Wut, Enttäuschung Frust und Ratlosigkeit. Gründe, warum sich die Mannschaft ausgerechnet vor fast ausverkaufter Kulisse ihre schlechteste Saisonleistung abgeliefert hatte, waren auf den ersten Blick nicht erkennbar. Mit Tim Völzke, Tim Stefan und Kreisläufer Martin Laursen waren drei angeschlagene Akteure, die zuletzt in Leipzig noch gefehlt hatten, ins Team zurück gekehrt und mit der Verpflichtung von Sasa Todosijevic hatte der Verein auf die angespannte Personallage nach dem Ausfall von Kevin Wendlandt (Knie-OP-nach Impression des Schienbeinkopfes) kurzfristig reagiert. Der Verein konnte dem Schweden, der lange Jahre beim HC Empor Rostock und in Bad Schwartau gespielt hatte, eine berufliche Perspektive nach dem Sport bieten und hatte für die Verpflichtung einen Sponsor gefunden. Personell Das Trainer-Duo Matthias Karbowski/Amen Gafsi aus dem Vollen schöpfen, doch nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit einer Zwei-Tore-Führung der Gastgeber (7:5, 16.) entglitt den „Frogs“ , die schon in der ersten Viertelstunde beste Chancen liegen gelassen hatten, und weitaus deutlicher in Führung hätten gehen müssen, die Partie zusehends. Gleich drei Überzahl-Situationen ließen die „Frogs“ ungenutzt. Aue ersetzte den Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler und durfte lange und drucklos vor der gegnerischen Abwehr zirkulieren, fand dann jeweils eine Lücke und düpierte den SVHU-Abwehrverbund. Den Zwei-Tore-Rückstand glich Aue zunächst aus (19. Minute) und ging in der 22. Minute durch Janar Mägi beim 9:8 erstmals in Führung. Beim SVHU häuften sich technische Fehler und Fehlwürfe im Angriff und die Gäste aus dem Erzgebirge waren fortan ein ums andere Mal durch Gegenstöße und zweite Welle erfolgreich.

Die SVHU-Coachs versuchten nach der Pause mit einer offensiven 3:3-Abwehrformation gegen zu steuern und mehr Aggressivität in die Defensive zu bekommen und wechselten auch das Personal. Doch nach einer kurzzeitigen Besserung eilte Aue davon, auch weil die Gastgeber gefühlt in der zweiten Halbzeit ständig in Unterzahl agierten. Acht Zeitstrafen gegen die „Frogs“, davon fünf nach dem Wechsel und deren vier gegen die Gäste, davon keine in den zweiten 30 Minuten und ein Siebenmeter-Verhältnis von 7 zu 3 zu Gunsten der Gäste empfanden nicht nur die Fans auf der Tribüne als dem Spiel unangemessen. Der Grund für eine nicht zweitligareife Vorstellung des SVHU und die höchste Heimniederlage des Vereins in den letzten drei Jahren war die Leistung der beiden Unparteiischen aber nicht.
Der Aufsteiger aus Schleswig-Holstein muss nun schnell den Hebel umlegen, denn am Dienstag beim TV Emsdetten und am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen den HSC 2000 Coburg warten die nächsten dicken Brocken.

Joachim Jakstat

21. Dezember 2014

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