Im Gemeindeparlament wächst die Ablehnung gegen verkaufsoffene Sonntage!

Das Grummeln im Gemeindeparlament gegen den Sonntagseinkauf wird von Jahr zu Jahr lauter. 30 Kommunalpolitiker stimmten jetzt für verkaufsoffene Sonntage, aber immerhin sechs Volksvertreter stimmten auf der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung gegen die Sonntagsöffnung von Läden und Geschäften in Henstedt-Ulzburg. So viele wie noch nie, seitdem die HU-Nachrichten aus dem Ratssaal berichten.

Im vergangenen Jahr hatten sich fünf Kommunalpolitiker gegen verkaufsoffene Sonntage in der Großgemeinde ausgesprochen, 2012 und 2011 hatte es jeweils nur zwei Nein-Stimmen gegeben. Breite Vorbehalte gegen die Störung der Sonntagsruhe gibt es insbesondere bei den ‚Bürgern für Bürger’. Vier der sechs anwesenden Mitglieder der BFB-Fraktion sagten Nein zum Sonntagseinkauf. BFB-Chef Jens Iversen erklärte, er halte die Sonntagsöffnung grundsätzlich für falsch. Bei der WHU spricht sich schon seit Jahren der Gemeindevertreter Andreas Lemke gegen den Sonntagverkauf aus, erstmals gab es zudem eine Nein-Stimme aus den Reihen der Sozialdemokraten.

Die von Bürgermeister Stefan Bauer geführte Verwaltung hatte wie in den Vorjahren beantragt, Läden und Geschäften an vier Sonntagen im Jahr die Öffnung zu erlauben. CDU und FDP stimmten geschlossen dafür. Das schleswig-holsteinische Ladenöffnungszeitengesetz erlaubt maximal vier verkaufsoffene Sonn- oder Feiertage im Jahr.

H-UN

30. September 2014

18 thoughts on "Im Gemeindeparlament wächst die Ablehnung gegen verkaufsoffene Sonntage!"

  1. In Zeiten wo viele das 24 Stunden Online Angebot gerne annehmen wird über eine Sonntagsöffnung diskutiert. Das zeigt einmal wieder die Schizophrenie in unserer Gesellschaft. Zukunftsforscher sagen übrigens vorraus, dass in ca. 20 Jahren der klassische EH der klare Verlierer sein wird. Insofern wird sich die Frage von Sonntagsöffnungen sowieso von alleine erledigen.

    1. Auch bei einem 24 Stunden Online-Shop wird nicht um 23:30 noch die Ware gepackt und verschickt. Ein Server hat keine Familie und kein Sozialleben um dass er bangen muss, wenn er 24/7 online ist, und kann darum jederzeit ansprechbar sein.

  2. Herr Witte…….jeder seinen Laden auf oder zumachen wie er will,
    dieser jeder hat evtl. Angestellte, die den Sonntag gerne mit ihrer Familie verbringen, und nicht im Laden stehen möchten. Geschaut wird viel und lange, gekauft weniger. Sinnvolle Freizeitbeschäftigung geht anders. Am Sonntag gehört der Papi und die Mutti der Familie. Das ist sozial, auch in der heutigen Zeit.

  3. Ich gehe grundsätzlich nie zu verkaufsoffenen Sonntagen. In der Woche hat man ja, selbst als Arbeitnehmer, genug Zeit zum Einkaufen.
    Was soll ich in Henstedt-Ulzburg mit einem verkaufsoffenen Sonntag? In dieser Gemeinde gibt es ja nicht mal Geschäfte mit gehobenem Warenangebot! Aus diesem Grund kaufe ich in dieser Gemeinde fast nur Lebensmittel ein und das muss ich nun wirklich nicht am Sonntag.
    Ob die Geschäftshinhaber durch verkaufsoffene Sonntage mehr Umsätze generieren kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen. Schließlich kann ich mein verdientes Geld nur einmal ausgeben.
    Wer einen verkaufsoffenen Sonntag braucht um sich an einem Sonntag zu beschäftigen tut mir echt leid. Ich habe da doch andere und schönere Ideen mich am Sonntag zu beschäftigen.

  4. Ich halte die Ladenöffnungszeiten eh für veraltet.
    Einst eingeführt um die Tante Emma Läden kaputt zu machen.
    Ich dachte immer, wir leben in einem freien Land?
    Soll doch jeder seinen Laden auf oder zumachen, wie er will.
    Wenn nicht genug Kunden kommen, bleibt der Laden eh zu!

  5. vielen Dank Herr Schwarz für diesen treffenden Beitrag.
    Ich stimme Ihnen zu.

    Der Kommentar von Herrn Holowaty hingegen, spiegelt nach meiner Meinung fehlende Sachkenntnis über den Nutzen solcher Tage wieder.
    Herr Holowaty bewertet diese verkaufsoffenen Sonntage sehr oberflächlich.
    Auch 80% Zustimmung in der Gemeindevertretung verursachen bei mir leichtes Magengrummeln.

    1. aus der Sicht von Bürogängern einsichtig. Es gibt aber auch Menschen die ebenfalls am Samstag arbeiten müssen. Danke Frau Wacker !

  6. Sehr beliebt auch bei Verkäufern und anderen Mitwirkenden, die anstatt eines gemeinsamen Tages mit Familie, anderen sozialen Kontakten oder einfach nur mal abschalten, sich dem Trubel hingeben, damit die gelangweilte Masse durch die Einkaufspassagen schweifen kann und die Anwohner im „Gemeindeteil“ Ulzburg auch Sonntags den Autokorso der Wochentage beobachten können.
    Das Kapital zum Einkauf wird dadurch auch nicht mehr, mit etwas Planung kann man seine „sieben Sachen“ zu den normalen, jetzt schon sehr langen Öffnungszeiten erledigen.

    1. Warum werden immer nur die Verkäufer aufgeführt, die an 4 Sonntagen im Jahr arbeiten müssen? Was ist mit den vielen Beschäftigten in Freizeiteinrichtungen wie Schwimmbäder oder Freizeitparks, mit den Restaurantfachleuten, Taxifahrern, Lokführern, Zugbegleitern, Piloten, Krankenschwestern, Ärzten, Pastoren, Kirchenmusikern, Polizisten, Feuerwehrleuten usw. Die arbeiten an viel mehr Sonntagen und haben auch Familien. Teilweise müssen diese Menschen arbeiten, damit andere ihren Freizeitvergnügen nachgehen können. Das wird als ganz selbstverständlich hingenommen. Nur diese 4 verkaufsoffenen Sonntage stehen ständig zur Diskussion. Wir öffnen unseren Laden sehr gerne am Sonntag für unsere Kunden, die vielleicht an den anderen Tagen selbst arbeiten müssen. Die klassische Arbeitszeit Mo.-Fr. von 8.00 – 17.00 Uhr gibt es doch schon lange nicht mehr.

      1. Ich bin nicht mehr berufstätig und trotzdem ist es für mich etwas besonderes an einem Sonntag zum Trödelhöker zu gehen.
        Herr Witte hat völlig recht, die Öffnungszeiten bei uns sind nicht mehr zeitgemäß, siehe Dänemark oder England.

      2. Schöner Beitrag, Frau Wacker, ganz meine Meinung! Diese ewige Diskussion über 4 Sonntage mit 5 Stunden Öffnungszeit ist ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die Sie gerade aufgezählt haben (die arbeiten alle mindestens 20 Sonntage im Jahr).

        1. Sonntag „auf“ oder nicht – mir relativ egal – aber fairerweise muss man doch sagen, dass die Menschen in den benannten Berufsgruppen beim Einstieg in den Beruf wussten, worauf sie sich einlassen. Das kann von den Leuten im Einzelhandel aber kaum jemand sagen (Generation 40+).
          Wir befinden uns nunmal im stetigen Wandel – da wird kein Einzelner von uns was dran ändern. Nur sollte jeder für sich entscheiden, was für ihn selbst gut ist und was nicht. Das (eigentlich olympische) Motto „schneller, höher, weiter“ hat unsere Gesellschaft dahin getrieben, wo sie jetzt ist.

          1. Vor 30 Jahren, als die Geschäfte um 18Uhr geschlossen haben, da konnte sich auch kein Kfz-Mechaniker-Azubi vorstellen, daß er eines Tages mal halber Elektriker werden muß. Und ein Dreher konnte höchstens ahnen, daß er bald Computer programmieren muß, anstatt einer puren handwerklichen Tätigkeit. Wie Sie selbst schreiben, sind wir im stetigen Wandel, niemand kann heute erahnen, was ihn in 10 oder 20 Jahren beruflich erwartet. Von daher finde ich das ewig gleiche „Argument“, Einzelhandelskaufleute wußten im Gegensatz zu allen anderen früher nicht, daß sich in ihrem Beruf jemals irgendetwas ändern könnte, ziemlich unsinnig.

      3. Ich gehöre übrigens auch zu den Menschen, die an allen möglichen Zeiten inkl. Feiertagen etc. arbeiten. Aber deswegen verlange ich es nicht von denen, die eigentlich einen Beruf eingeschlagen haben, der das nicht hergeben muss.
        Was die Veränderung in der Gesellschaft und damit dem Arbeitsgeschehen anbelangt, kann ich Ihnen dem „Geist der Zeit“ entsprechend allerdings recht geben – ob der Geist der Zeit „immer mehr, immer schneller“ allerdings positiv für eine soziale Gesellschaft ist, das kann ich nur für mich beantworten und bezweifeln!

  7. Wenn man sich den Erfolg des letzten verkaufsoffenen Sonntags in Henstedt-Ulzburg und die knallvollen Läden ansieht, erkannt man unmittelbar, daß die verkaufsoffenen Sonntage offensichtlich bei den Bürgern sehr beliebt sind.
    Auch 80% Zustimmung in der Gemeindevertretung spricht wohl für sich.

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