Bauer lädt Querungshilfen-Kritiker ins Rathaus ein!

Bürgermeister Stefan Bauer geht auf Querungshilfen-Kritiker zu. Elternvertreter der Lütten School können ihre Bedenken in der Augustsitzung des Umwelt- und Planungsausschusses vortragen.

Am Dienstag hatten der Elternbeiratsvorsitzende der Grundschule in Ulzburg-Süd Marco Kainzinger sowie Michaela Brücker vom gemeindlichen Arbeitskreis Schulwegsicherung, vor dem Einbau von Querungshilfen für Grundschulkinder an der Hamburger Straße gewarnt: Querungsinseln seien für Grundschüler völlig ungeignet, die Kinder seien in dem Alter nicht in der Lage die Verkehrs-Geschwindigkeiten auf der vielbefahrenen Straße richtig einzuschätzen. Die Elternvertreter forderten stattdessen eine weitere Ampel. Wenn die nicht durchsetzbar sei, sollten ersatzweise aber in keinem Falle Querungshilfen eingebaut werden. Die Schüler sollten dann weiterhin die etwas abseits liegenden Ampeln an der Falkenstraße und der Straße Trögenölk benutzen.

Bauer sagte heute im Gespräch mit den HU-Nachrichten, dass er die Elternvertreter zur kommenden Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses in den Ratssaal einladen werde. Dort sei der richtige Ort um noch einmal über das Für und Wider der Querungshilfen abzuwägen. „Wenn es so ist, wie Frau Brücker mir geschrieben hat, dass es in der Vergangenheit einen politischen Konsens gab, keine Querungshilfen einzurichten, dann gilt es den vielleicht wieder in Erinnerung zu rufen und im Ausschuss für ein Umdenken zu sorgen.“ In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte es tatsächlich erstmals eine CDU/BFB/FDP-Mehrheit für den Bau von Querungsinseln für Schüler der Lütten-School gegeben. In der vorangegangen Wahlperiode waren entsprechende Vorschläge der Verwaltung dagegen zweimal parteiübergreifend abgelehnt worden.

In der Sache widersprach Bauer heute allerdings den Befürchtungen der Elternvertreter: Über Verkehrsinseln könnten Verkehrsteilnehmer  – auch wenn sie noch so jung seien – mit am sichersten Straßen überqueren, erklärte Henstedt-Ulzburgs Rathauschef: „Unfallstatistiken zeigen einfach, dass dort so gut wie keine Unfälle passieren, sonst hätten wir uns zu dieser Maßnahme nicht durchgerungen.“

Die nächste Ratssitzung findet am Ende der Sommerferien am 14. August statt. Einziger Tagesordnungspunkt war bisher die Bebauung des Wagenhuber-Geländes an der Schleswig-Holstein-Straße. Seit heute ist klar, dass auch noch einmal über den Bau der Querungshilfen im südlichen Abschnitt der Hamburger-Straße beraten wird.

Christian Meeder

23. Juli 2014

 

27 thoughts on "Bauer lädt Querungshilfen-Kritiker ins Rathaus ein!"

  1. Warum läßt man nicht alles so wie es ist ??? Die Lütte School ist im Herbst seit 5 Jahren in Betrieb und laut meiner Kenntnis, ist es dort noch zu keinem Unfall gekommen !!! Es gibt 2 Ampelkreuzungen auf denen die Kinder sicher die Hamburger Strasse überqueren können ( Kranichstrasse/Birkenhof-Trögrnölk). Kann es vielleicht sein, das es Eltern in der Gemeinde gibt, die sich eine Ampel an der Abschiedskoppel aus Bequemlichkeit wünschen weil die Kinder dann einen Schulweg haben der 200 m kürzer ist ?!?

  2. Es ist beschämend zu sehen, wie in unserem „kinder-und familienfreundlichen“ Henstedt- Ulzburg mit der Sicherheit unserer Kinder umgegangen wird. Anfang des Jahres warf Herr Bauer seinen Hut bei der Bürgermeisterwahl in den Ring. Er warb damit, Polizist zu sein und es gehe ihm insbesondere um die Sicherheit in unserem Ort. Nun hat er die Moeglichkeit zu beweisen, dass es sich bei diesen Aussagen nicht nur um leere Worte handelt, sondern er seine Versprechen auch ernst nimmt und umsetzt. Eine Ampel an dieser Stelle ist schon längst überfällig.
    Und was tut er?
    Er verweist auf Unfallstatistiken und lädt die Elternvertreter zu der naechsten Sitzung des Umwelt-und Planungsausschusses ein. Frei dem Motto wie halte ich die Bürgerinnen und Bürger lange genug hin und gebe ihnen gleichzeitig das Gefühl, an dem Verfahren beteiligt zu sein!
    Herr Bauer scheint in der Politik- schneller als vermutet- angekommen zu sein!
    Und in der muss bekanntlich erst Schwerwiegendes passieren, damit sich etwas ändert!

    1. Frau Meyer, Sie und die Eltern der Schulkinder etc. müssen „am Ball“ bleiben und Präsenz in der Einwohnerversammlung am 06.08. und am 14.08. im Planungsausschuss zeigen und natürlich auch reichlich Fragen stellen. Ich kann mir vorstellen, dass eine Mehrheit im Ausschuss doch gegen eine Querungshilfe und für eine Ampel stimmen wird. Anderenfalls gibt es , wie ich schon geschrieben hatte, den Weg zum Minister Meyer und dem Petitionsausschuss des Landtages, denn es gibt m.E. keine stichhaltigen verkehrstechnischen Gründe gegen eine Bedarfsampel an dieser Stelle, nur Gründe für eine Ampel. Ich habe in diesem Forum entsprechende Argumente geliefert.

      1. Ist eigentlich schon jemand auf die Idee gekommen die Querugshilfe dort hinzusetzen, wo jetzt die Bedarfsampel Falkenstrasse ist? Zum einen ist die Straße dort breit genug, so dass eine Fahrbahn Verbreiterung nicht nötig wäre. Die Ampel könnte dann dort abgebaut werden und an der Abschiedskoppel wieder aufgebaut werden.
        Es müssten keine Bäume abgeholzt werden. Eine Fahrbahnverbreiterung im Bereich der Abschiedskoppel waere nicht nötig. Der Verkehrsfluss wäre durch eine dritte Ampel nicht gefährdet und auch die Kosten müssten sich durch diese Lösung in Grenzen halten.

        1. Frau Meyer, Ihr Vorschlag wird keine Mehrheit finden können, denn die Falkenstraße mit der Ampel verbindet den direkten und zentralen (auf Ulzburg-Süd bezogen) Einzugsbereich der AKN-Station für die Gesamtheit der Fahrgäste. Eine Ampel in Höhe der Abschiedskoppel liegt dafür zu weit nördlich und wäre für die Mehrheit der östlich der Hamburger Straße wohnenden Fahrgäste von Nachteil. Eine Beeinträchtigung des Vekehrsflusses auf der Hamburger Straße sehe ich durch die zusätzliche Bedarfsampel Abschiedskoppel, die natürlich in eine Koordinierung (Grüne Welle) mit den andern Ampeln zu integrieren ist, ohnehin nicht, da die Staus ursächlich aus dem Bereich Ulzburg von der Maurepastraße bis Bahnhofstraße resultieren.

  3. Ich habe hier noch einen Link für den hoffentlich noch nicht ganz beratungsresistenten „Freundeskreis“ der Befürworter von Querungshilfen für Grundschulkinder in stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen, https://www.uni-due.de/~qpd402/alt/texte.ml/Goslar.html
    Vortrag der Kinderpsychologin Maria Limbourg der Uni Essen zum Verkehrsgerichtstag Goslar 1998. Thema, überforderte Kinder im Straßenverkehr. Fazit für HU-Hamburger Straße: Querungshilfe geht gar nicht, da die Aufassungsgabe von Grundschulkindern für Entfernungs- und Geschwindigkeitabschätzung noch nicht hinreichend ausgeprägt ist. Wer Kinder groß gezogen hat, weiß das auch ohne wissenschaftliche Analyse. Aber weiß das die Mehrheit der Gemeindevertretung? Auf jeden Fall hätten diese seit langem vorliegenden Erkenntnisse als Entscheidungsgrundlage in den Beratungs- und Beschlussfassungsprozess gehört. Am 14.08.2014 muss sich im Ausschuss eine Mehrheit finden, die den vorliegenden unverantwortlichen Beschluss revidiert. Wenn nicht, können sich die Bürger auch noch an den Herrn Minister Meyer und/oder den Petitionsausschuss des Landtages wenden.

  4. „…Tattergreise?…“
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    *grins*…. ja, natürlich! Mit Sicht auf die demografische Entwicklung übersteigen die in absehbarer Zukunft, sofern man Prognosen und Statistiken glauben kann, die Anzahl der Kinder… Bei „ähnlichem“ Verhalten im Straßenverkehr…
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    Oder plädieren Sie dann auf sozialverträglicher Rentenzeitverkürzung per Stoßstange?
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    (Autsch, ich soll nicht immer so böse sarkastisch sein…. )

  5. …. “Unfallstatistiken zeigen einfach, dass dort so gut wie keine Unfälle passieren, sonst hätten wir uns zu dieser Maßnahme nicht durchgerungen.”….
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    Herr Bauer möge einfach mal auf dem Bauhof nachfragen, wie oft die blauweißen Richtungspfeile auf den bereits vorhandenen Querungshilfen/Verkehrsinseln in den vergangenen Jahren ausgetauscht werden mußten… Dazu wäre ein Faktor X als „Dunkelziffer“ für „Beinahe-Unfälle“ zu rechnen.
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    Querungshilfen können gerade kleinen Kindern gefährliche, falsche Sicherheit vortäuschen, da sie ein „Vorrecht“, wie bei Ampeln und Zebrastreifen vermuten. Dem ist aber nicht so bei Querungshilfen! Der Autofahrer KANN querende Personen „rüberlassen“, MUSS es aber nicht!
    Um im Rahmen einer „grünen Welle“ in seiner Fahrtrichtung zu bleiben, wird er auch nicht allzu „motiviert“ zum Zwischenstopp sein…
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    Zur Zeit nutzen die Schulkinder überwiegend die vorhandenen „sicheren“ Ampelquerungen, auch wenn diese etwas entfernt.sind. „Kamikaze-Sprints“ über die sehr breite Hamburger Straße sind eher selten, kommen von kleinen Schulkindern so gut wie gar nicht vor.
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    Natürlich ist es begrüßenswert, auch den Kleinen Umwege zu ersparen!! Wenn schon, dann aber richtig!!
    Ampelübergang oder „echter“, beleuchteter Überweg (Zebrastreifen)!
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    Wenn schon Querungshilfe, dann davor und dahinter das Verkehrszeichen 136-10 (Kinder) in Verbindung mit dem Zusatzschild 2304 (Schulweg kreuzt) aufstellen! Idealerweise verbunden mit einer Tempo 30-Zone in dem Bereich und guter Beleuchtung der Querungshilfe.

    1. Noch eine Anregung:
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      Henstedt-Ulzburg verfügt seit einiger Zeit über eine sehr kompetente, berufserfahrene Gleichstellungsbeauftragte. Vielleicht diese mal mit einbeziehen? Vorschul- und Grundschulkinder unterscheiden sich in Verhalten und Wahrnehmung nämlich nicht all zu sehr von Erwachsenen mit gewissen Einschränkungen….

      1. Na, Herr Wollweber, an welche Erwachsenengruppe mit gewissen Einschränkungen haben Sie denn gedacht, wenn Sie an die Erfahrung der Gleichstellungsbeauftragte anknüpfen wollen?

        1. Na, zunächst an „meine“, also mich selbst! Ich bin Rentner, gehbehindert mit Ausweis, habe nun schon die zweite Brillenanpassung, die Nachtsicht (Dämmerung/Dunkelheit) und die Fähigkeit Geräuschquellen eindeutig zu orten lassen auch langsam nach…. So ist das halt…
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          Dieses in Bezug auf Kinder?
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          – Vorschul- und auch noch Grundschulkinder haben ein begrenztes Sichtfeld, die „volle Breite“ entwickelt sich erst. Die Körpergröße kommt noch erschwerend dazu! Knieen Sie mal versuchsweise zwischen parkenden Autos…
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          – Kinder können noch schlecht fokussieren, sie sehen entwicklungsbedingt nur in bestimmten Bereichen „scharf“
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          – Die Kakophonie von heute üblichem Straßenlärm wird von Erwachsenen auf Grund jahrelanger „Erfahrung“ in „wichtig“ und „unwichtig“ eingeordnet. Während einem Kind diese Erfahrungen noch fehlen, gehen sie einem Erwachsenen auf Grund nachlassendem Hörvermögen, welches die „Ortung im Raum“ erschwert, nach und nach verloren
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          – Die Fähigkeit Entfernungen zu schätzen ist nicht angeboren, sondern beruht auf durch jahrelanges Training erworbene Erfahrungswerte, genauso wie die Einschätzung von Geschwindigkeiten. Kinder haben diese noch nicht, Erwachsene verlieren diese Fähigkeiten im Alter zunehmend…
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          – Kinder setzen andere Prioritäten. Der Pfiff des Freundes kann wichtiger als ein leise brabbelnd herannahender V8-Motor sein…. Man munkelt, daß „alte Leute“ etwas „altersstarrsinnig“ sein können. Die setzen dann als Priorität sich selbst…
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          – Kinder gehen davon aus: „wenn ich das Auto sehe, sieht es mich auch…“ „Alte“ Leute bestehen oft darauf…
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          – auch in unserer Gemeinde leben Menschen mit geistigen Behinderungen. Die unterscheiden sich in Wahrnehmung und Verhalten kaum von Kindern…
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          Über alle diese entwicklungspsychologischen Tatsachen kann Sie die Gleichstellungsbeauftragte fachlich kompetent beraten!

      2. Herr Wollenweber, statt der Gleichstellungsbeauftragten empfehle ich Kindergartenleiterinnen, Grundschulleiter und Verkehrspolizisten zu befragen, wenn man es ganz genau wissen will: Für Grundschüler darf es keine Querungshilfen , sondern nur Ampeln insbesondere in Hauptverkehrsstraßen geben.

        1. „…statt der Gleichstellungsbeauftragten….“

          Bin ich durchaus bei Ihnen! Ich würde aber die Koordination des von Ihnen angesprochenen Personenkreises in die Hände der als Stelle schon vorhandenen Gleichstellungsbeauftragten legen…. Die könnte dann fachkundig ergebnisorientiert vor dem Ausschuß vortragen….

    2. Dann muß man aber auch nachfragen, zu welchen Uhrzeiten und an welchen Tagen die Schilder an Verkehrsinseln umgefahren werden!
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      Wieso wird eigentlich behauptet, daß eine Querungshilfe den Kindern falsche Sicherheit vorgaukelt? Sowas kann doch eigentlich nur jemand sagen, der seine Kinder nicht erzieht. Wenn ich meinem Kind sage, daß die Autos nicht anhalten werden und es nur gehen darf, wenn kein Auto kommt, dann ist der Fall doch klar?! Da halte ich einen Zebrastreifen fast für trügerischer: da hat das Kind zwar Vorrang, interessiert genug Autofahrer aber nicht. Im Zweifel hatte das Kind also Vorrang, liegt aber trotzdem im Krankenhaus.
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      Wie ich bereits schrieb: ich hätte als Kind eine Querungshilfe gut gefunden, da man sich dann nur auf den Verkehr aus einer Richtung zur Zeit konzentrieren muß. Vielleicht kann man als Kind Geschwindigkeiten und Gefahren noch nicht ganz so gut einschätzen, aber manchmal hab ich das Gefühl, als wenn manche ihre Kinder für gänzlich dumm und unfähig halten.

      1. Ich hätte als Kind auch eine Querungshilfe gut gefunden, bzw. eigentlich brauchte ich sie überhaupt nichtI Bin nämlich in Ulzburg aufgewachsen, an der Hamburger Straße Höhe Rewe.
        Als Steppke oder Grundschulkind konnte man in den frühen 60er Jahren die Straße ohne diese – auch Sprunginseln genannten – Dinger überqueren.
        Ab und an kam mal ein Auto. Heute jedoch verzeichnen wir in den Spitzenstunden, also auch morgens zu Schulbeginn, ein Fahrzeugaufkommen von 1700 bis 2000 pro Stunde. Eine höhere Belastung ist bei einstreifiger Fahrbahn kaum vorstellbar.
        Wegen der eben von Herrn Wollweber noch einmal genannten sehr eingeschränkten Verkehrstauglichkeit der Ranzen-Zwerge halte ich Querungshilfen an dieser Stelle für unverantwortbar.

        1. „…..Heute jedoch verzeichnen wir in den Spitzenstunden, also auch morgens zu Schulbeginn, ein Fahrzeugaufkommen von 1700 bis 2000 pro Stunde….“
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          Aus genau diesem Grunde bin ich gegen DIESE Querung ohne weitere „Sicherungsmaßnahmen“, nicht gegen Querungen im Allgemeinen.
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          Zwischen amtlicher Verkehrsleitplanung und „individueller Verkehrsraumnutzung“ bestehen schon Unterschiede, durchaus kreativer Natur:
          Linksabbiegen aus der Falkenstraße oder dem gegenüberliegenden Suhlenkamp (der ist auf den ersten Metern KEINE Einbahnstraße!) ist zu Stoßzeiten nur mit Beifahrer möglich. Der hoppst aus dem Auto, drückt auf die Fußgängerampel….Manchmal hupen dann wütende Autofahrer auf der Hamburger, weil sie es gar nicht lustig finden, wenn ein Fußgänger“ nur die Ampel drückt und sofort wieder verschwindet..
          Linksabbiegen aus dem nördlichen Suhlenkamp funktioniert tadellos mit zunächst rechtsabbiegen, dann Powerslide um die Ampel am Birkenhof. Schulkinder, auch mit Fahrrädern, nutzen gerne als Schulweg den Suhlenkamp… Ok, auf dem Heimweg ist das dann gegen die Einbahnstraßenrichtung, doch was soll’s.. Die Anwohner wissen es, es wird dort sowieso nur Schritt gefahren (obwohl 50 (!!!) KmH erlaubt sind)….
          Ich befürchte, immer mehr „Beschleunigungen“ auf der Hamburger Straße erhöhen eher die Probleme als daß sie diese lindern.
          Momentan ist die Straße doch in weiten Teilen sowieso kaputt… Warum nicht mal testhalber komplett von Ortseingang bis Ortsende wegen Straßenschäden Tempo 30 einrichten? Langsamer als im jetzigen Stau kann’s nicht werden, möglicherweise aber fließender als das jetzige Stop and Go….. So ein „Test“ kostet nix, könnte aber Argumente für eine dauerhafte Lösung für den Landesbetrieb liefern.

          1. Herr Wollenweber, Tempo 30 für die Hamburger Straße wegen gegebener Fahrbahnschäden wäre ein Versuch wert und im Verhältnis zur Wilstedter Straße zwischen Immbarg und Norderstedter Straße gerechtfertigt, denn dort stehen 30er Schilder mit dem Zusatz Fahrbahnschäden. Die gibt es aber gar nicht. Die Schäden sind seit einem Jahr repariert. Die Reparaturstellen haben nur eine andere Oberflächentextur als der übrige Bereich.

            1. Ja, ich bewundere zur Zeit die Ortsdurchführung in Kisdorf! Die ist nämlich auf Grund von „Straßenschäden“ seit kurzem komplett auf 30 KmH begrenzt…. Und der Verkehr ist dort auch nicht ganz ohne und…. läuft!!
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              Bis der geplante Autobahnausbau mal fertig ist, wird sich auf der Hamburger Straße auf Grund der Einstufung „Ausweichstraße“ wohl nichts Grundsätzliches ändern…
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              Also haben wir doch die Gelegenheit, etwas für die Zeit „danach“ zu spinntisieren…
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              Auf meinen vielen Fahrten, besonders in’s südeuropäische Ausland, ist mir aufgefallen, daß es auf Schnellstraßen usw. häufig schwere Unfälle gibt, nicht aber in Orten. Dort stehen nur ein Bruchteil der bei uns üblichen Verkehrsschilder, Fahrbahnmarkierungen sind meist völlig verwaschen und Verkehrszeichen werden häufig als „freundliche Empfehlung des Verkehrsminister“ angesehen.
              Und, oh Erstaunen, der Verkehr läuft!!
              Wenn also immer mehr Marlierungen, Schilder usw. nix bringen, warum also nicht abbauen? Wenn Fahrbahnprofile, Radwegbreiten, Fußwege, kombinierte Fuß-Radwege zu „Problemen“ führen… Warum nicht einfach alles für alle auf einer Ebene?
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              Utopie? Beileibe nicht! Das nennt sich heute „gemeinsamer Verkehrsraum“ oder neumod’sch „Shared Space“. Ist auch in Deutschland erfolgreich bereits verschiedenerorts getestet, funktioniert z.B. in Duisburg auf einer Straße mit 22.0000 Kfz/Tg ….

      2. Herr Kirmse, von sich ausgehen und dann auf die Allgemeinheit extrapolieren ist sehr problematisch. Kinder, Menschen sind nun einmal mit sehr unterschiedlichen Gaben der körperlichen und geistigen Entwicklung, Auffassungsgabe, Reaktionsvermögen etc ausgestattet. Auch soll es leider Eltern geben, die ihren Kindern nicht mit ausreichender Überzeugung die Gefährdungslage im öffentlichen Verkehr nachhaltig übermitteln können. Wenn Sie also in verantwortungsvoller Stellung Regeln zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen haben, müssen Sie die Schwächeren in der Gesellschaft berücksichtigen. Und die Kfz-Fahrer haben eine sehr große Bandbreite im Reaktionsvermögen, ein 70-jähriger Normalo kommt evtl. mit einer Reaktionszeit von 1sek ( bei 50km/h 13mWeg) nicht mehr aus , während Rennfahrer Vettel wohl mit einer 1/5sek auskommt. Nicht alle Eltern gehen mit ihren Grundschulkinder (auch vor der Schulpflicht) zur augenärztlichen Vorsorgeuntersuchung, dass Sehfehler rechtzeitig entdeckt und korregiert werden um eine schnelle, räumliche Erfassung des Verkehrs zu ermöglichen.

        1. „….Grundschulkinder (auch vor der Schulpflicht) zur augenärztlichen Vorsorgeuntersuchung, dass Sehfehler rechtzeitig entdeckt und korregiert werden um eine schnelle, räumliche Erfassung des Verkehrs zu ermöglichen….“
          .
          Vorschul- und Grundschulkindern ist das räumliche Sehen auch ohne (!) Sehfehler nicht im selben Maße wie Erwachsenen möglich!
          .
          Siehe:
          http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/wahrnehmung-kinder-erfassen-raeumliche-tiefe-erst-mit-zwoelf-a-717264.html

        2. Herr Borchert, der Punkt, daß man „immer“ vom Schwächsten (physisch als auch psychisch) ausgehen muß, darüber kann man wohl streiten. In gewissem Maße müssen die Schwachen geschützt werden, sehe ich auch so. Nun bin ich aber auch ein sehr liberaler Mensch und viele Entscheidungen und Gesetze schränken einen, zu Gunsten der Schwachen, ein. Das meine ich jetzt aber ausdrücklich allgemein und nicht im speziellen auf die Querungshilfen bezogen (Frau Grützbach, sie brauchen mir also nicht vorwerfen, ich wolle (wie Herr Wollweber so schön sagte) mittels Stoßstange die Schwächeren der Gesellschaft aussortieren 😉 ).

          1. Herr Kirmse, die Vokabel „immer“ habe ich nicht gebraucht, aber die rechtlichen Regeln sind inzwischen so, dass der/die Schwächere, insbesondere Behinderte in öffentlichen Bereichen im Verhältnis zu Nichtbehinderten keine Nachteile in der Mobilität haben sollen. Siehe Rampen und Aufzüge an U- und S-Bahnen, Busse mit Neigungstechnik und Auffahrtsrampen, Ampeln und Aufmerksamkeitspflaster für Blinde etc.

            1. Deswegen meinte ich, ich meine das ganz allgemein. Sämtliche Dinge, die Sie gerade aufgezählt haben, finde ich völlig in Ordnung. Das waren jetzt aber auch tatsächlich nur physische Beispiele. Ich dachte eher an die Dinge, die dazu führen, daß niemand mehr mitdenken muß. Aber das hat mit diesem Thema hier nichts zu tun.

      3. „Wieso wird eigentlich behauptet, daß eine Querungshilfe den Kindern falsche Sicherheit vorgaukelt? Sowas kann doch eigentlich nur jemand sagen, der seine Kinder nicht erzieht.“

        Auweia, Herr Kirmse…

        Dann brauchen wir wohl auch keine Ampeln mehr, denn jeder darf einfach nur noch dann fahren oder gehen, wenn kein Auto kommt. Wenn’s doch kracht, dann war er einfach schlecht erzogen…

        Aber im Ernst: Man kann doch die heutige Situation auf der Hamburger Straße nicht mit den Verhältnissen Ihrer Schulzeit vergleichen!

        1. Frau Grützbach, haben Sie mich falsch verstanden oder wollten Sie mich nur auf den Arm nehmen? Natürlich ist eine Ampel sicherer, das habe ich nicht abgestritten. Ich habe nur mal einen Vergleich zu Zebrastreifen gezogen, die zwar theoretisch eine gute Sache sind, aber immer mehr zu dem werden, was sie in Südeuropa schon lange sind: eine unverbindliche Empfehlung, die Kraftfahrer herzlich wenig interessiert. An einer Querungshilfe hat man von vornherein keine Rechte als Fußgänger, wenn man das weiß, finde ich schon, daß man sagen darf, daß niemandem eine trügerische Sicherheit vermittelt wird, im Gegensatz zum Zebrastreifen (nein, mir liegen keine Zahlen vor, aber ich würde wetten, daß ein Zebrastreifen mehr Personenschäden verursacht als eine Ampel oder eine Querungshilfe).

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