Verwaltung zaubert neuen Park-and-Ride-Platz aus dem Ärmel!

Parkplatz Drosselstieg: Jetzt hat die Verwaltung herausgefunden, dass die Fläche der Gemeinde gehört.
Parkplatz Drosselstieg: Die Verwaltung hat herausgefunden, dass die Fläche der Gemeinde gehört.

Park-and-Ride-Wunder kurz vor der parlamentarischen Sommerpause. Die Verwaltung hat bisher unentdeckten öffentlichen Parkraum ausfindig gemacht! Eine Prüfung habe ergeben, dass es sich bei einem Parkplatz am Drosselstieg in Ulzburg-Süd um öffentliche Stellplätze handele, erklärte Ordnungsamtsvize Norbert Scharf ganz am Ende der gestrigen Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses. Jetzt werde geprüft, ob eine Park-and-Ride-Ausschilderung möglich sei, kündigte Scharf an. Bis zum Bahnhof sind es vom Drosselstieg etwa 200 Meter. Nach Angaben des Ausschussvorsitzenden Horst Ostwald sind auf der Parkfläche 30 Stellplätze vorhanden. Damit wäre am Drosselstieg mehr Platz für Bahnpendler, als derzeit am P+R-Platz Meeschensee: Dort können nur 25 Pendlerfahrzeuge abgestellt werden.

Händeringend haben Politik und Verwaltung in der Vergangenheit versucht, das gemeindliche Park-and-Ride-Angebot zu vergrößern. Wegen Schwierigkeiten beim Flächenerwerb ist bisher etwa eine angedachte Park-and-Ride-Erweiterung am Meeschensee gescheitert. Jetzt sind der Gemeinde neue Stellplätze buchstäblich in den Schoß gefallen. Für die Drosselstieg-Anlieger könnte die mögliche Umwidmung allerdings eine Herausforderung darstellen. HU-Nachrichten Mitarbeiter Hans Bliedung, der direkt am Drosselstieg-Parkplatz wohnt: „Wir haben drei Autos, und in der Garage stehen die Motorräder.“

Laut Bliedung weiß die Verwaltung mindestens seit 1996 von der Existenz des öffentlichen Parkplatzes: Damals habe er der Verwaltung nachweisen müssen, dass der Parkplatz der Gemeinde gehöre und nicht in Privatbesitz sei. Hintergrund war ein Anbau an sein Einfamilienhaus. Gegenüber Privateigentum hätte er eine größere Abstandsfläche einhalten müssen.

Christian Meeder

8. Juli 2014

19 thoughts on "Verwaltung zaubert neuen Park-and-Ride-Platz aus dem Ärmel!"

  1. Mal ganz ehrlich, in dieser Gemeinde läuft doch einiges schief. Die Anwohner verärgert man durchs Wegnehmen jahrzehntelang vorhandener Parkplätze, im Zentrum durch Slalomkurse und ebenfalls wegfallenden Parkraum und zusätzlich durchs Genehmigen von Wohnsilos in EFH-Siedlungen. Nur für PENDLER (und Baufirmen) gibt die Verwaltung das letzte Hemd. Was haben wir eigentlich davon? Also außer Ärger und Kosten? Läßt ein Bad Bramstedter, der auf dem Weg zur Arbeit hier parkt auch nur einen müden Cent in der Gemeinde? Nö. Aber die Einwohner müssen ihre Steuern ja eh hier abdrücken, da ists ja wurscht, ob die glücklich sind oder nicht, gell? Bis Beamen salonfähig oder der ÖPNV bezahl- und nutzbar (Takt, Erschließung) ist, ist man hier nun mal leider auf ein Auto angewiesen – und das muß auch parken dürfen.

    1. Zunächst nimmt doch niemand irgendwem was weg! Das Verkehrszeichen 316 (P+R) hat rechtlich doch keine Bedeutung, ist in der STVO gar nicht mehr enthalten. Darf also nur als „Hinweis“ aufgestellt werden, üblicherweise in der Nähe von Haltestellen.
      Der besagte Parkplatz ist weiterhin „öffentlicher Verkehrsraum“, von jedermann genauso zu nutzen wie „Laternenparken“. Zur Zeit ist das Parken durch ein Zusatzschild lediglich expliziet beschränkt auf „PKW“.
      Es war nie ein eingeschränkter, ausschließlicher Anwohnerparkplatz und wird es auch wohl kaum werden. Aus einer „lieben Gewohnheit“ entsteht noch lange kein Gewohnheitsrecht….
      Haarig wird die Angelegenheit erst, wenn unsere klamme Gemeinde die P+R-Plätze verpachtet, z.B. an eine „Park & Ride -GmbH“, wie andernorts schon geschehen. Dann würden wohl Parkgebühren entstehen und, um Dauerparker zu vermeiden, ein absolutes Halteverbot während der Betriebsruhe des ÖPNV. Angeblich dann notwendig, um den Platz zu reinigen…
      Das Argument, es gäbe dort eine Hinterlandbebauung, die nicht an den öffentlichen Verkehrsraum angebunden ist und nur durch einen Fußweg erreichbar ist, wäre zu Prüfen. Wie sieht es da mit Feuerwehrzufahrten und Rettungswegen aus? Ließe sich der Fußweg zu einer Spielstraße umbauen?

  2. Warum Tempo 50? Ist mir neu das im Kammerloh-Gebiet und Kirchweg so schnell gefahren werden darf, hält aber natürlich viele nicht ab dieses zu tun! Über die Parkverbot Schilder habe ich mich auch sehr bewundert…. warum ausgerechnet in einem Wohngebiet wo nur Tempo 30 erlaubt ist? Wenn die Gemeinde Geld benötigt sollte mal zu den Hauptverkehrszeit ein Blitzer in der Bahnhofstraße aufgestellt werden oder die Politessen öffters mal Richtung Manke CCU Neubau die dort parkenden LKW’s auf dem Gehweg auf schreiben. Denkt denn keiner an die Kinder die diesen Weg zu Schule benutzten?

  3. Nach 30 Jahren fällt es unserem Amt auf. Ich kann nicht mehr vor lachen. Und die Anwohner stehen dann auf der Straße und parken da bis unseren Behörden wieder was neues einfällt. Bis dann parken wir ja vielleicht wirklich auf dem Dach. Ich bin selbst Anwohner. Hier würde ein Problem mit dem nächsten gelöst. Aber das klappt in Ulzburg ja recht gut.

  4. Der Parkplatz ist seit über 30 Jahren ein öffentlicher Parkplatz. Hier hat also jeder die Möglichkeit sein Auto abzustellen. Pendler haben diese Möglichkeit bisher wenig genutzt. Ich denke, dass wird sich auch durch eine Umbenennung in P+R nicht ändern.
    Bis ca. 50 Meter vor dem Bahnhof gibt es kein Parkverbot in der Amselstr. Das wird von den Pendlern auch nicht genutzt. Wir sehen also der Umwidmung gelassen entgegen. Es steht also der Anschaffung eines 4. Autos nichts entgegen ;-))

    1. Na denn „Herzlichen Glückwunsch“ dazu – Kopf schüttel
      – oder habe ich den Ironie-Modus übersehen?

  5. Es ist ein kluger, hilfreicher Vorschlag, dort zusätzliche P+R-Plätze zu schaffen, die dringend benötigt werden.
    Es ist ja ganz schön, wenn jemand drei Autos und mehrere Motorräder besitzt. Aber es kann ja wohl überhaupt nicht sein, dass die Gemeinde dafür die Parkplätze schafft und vorhält – und möglichst noch direkt vor der Haustür. Die richtige Reihenfolge müsste doch wohl sein: Erstens: genügend Stellplätze auf dem eigenen Grundstück für den umfangreichen Fuhrpark schaffen und dann, zweitens: die Fahrzeuge anschaffen. Wenn „erstens“ nicht geht, kann „zweitens“ eben auch nicht gehen.
    Aber das ist ein Grundübel in vielen Wohngebieten. In der einzigen Garage stehen die Fahrräder, der Rasenmäher und andere Gefährte. Auf der Auffahrt stehen hübsche Blumenkübel. Für das Abstellen der Autos wird dann versucht, die Gemeinde in die Pflicht zu nehmen.

  6. Na ist ja toll. Bisher hieß es immer, dass dieser Platz zu unserer Straße (die ein Fußweg ist und demzufolge nicht die Möglichkeit hergibt, auf dem eigenen Grundstück Parkraum zu schaffen) gehöre… Dann kommt bestimmt auch bald H-U auf die geniale Idee, Gebühren für die P+Rs zu erheben und wir können unsere Autos demnächst auf unsere Hausdächer stellen…
    Genau wie der Unfug in der Bahnhofsstraße bzw. im Kirchweg – durch das plötzliche Halteverbot haben Raser dort jetzt allen Platz der Welt, und sie nutzen ihn auch – habe selbst in den letzten Tagen mehrere Beinaheunfälle unter anderem mit kleinen Kindern beobachtet. (rechts vor links ist bei Tempo >50 durchaus eine Herausforderung!) Schön, wie die Verwaltung dieser Gemeinde im Sinne der EINWOHNER handelt. Wann benennen wir uns denn in Schilda um?

    1. Wenn sich nur durch parkende Autos an ein Geschwindigkeitslimit gehalten wird, ist das aber nicht die Schuld der Verwaltung (und umgekehrt kann das nicht die Lösung sein, wär ja absurd!).

      Was Sie allerdings über den Parkplatz schreiben, kann ich sehr gut nachvollziehen! Wenn jemand ein neues Grundstück bezieht, kann man erwarten, daß er sich benötigten Parkraum schafft. Aber plötzlich Anwohnern ein jahrzehntelanges (nennen wir es mal:) Gewohnheitsrecht streitig zu machen, ist nicht sonderlich sozial (gilt auch für die Beckersbergstr, zwar parken dort jetzt weniger Autos, aber der Slalomparkour ist irgendwie noch schlimmer als die Situation vorher).

      1. Nun ja… jeder Anwohner weiss ja normalerweise (z.B. durch einen Blick in den eigenen Grundstückskaufvertrag von einst), was ihm gehört und was nicht. Und wenn man Flächen einfach mal für sich verplant ohne was konkretes in der Hand zu haben, spielt man halt Vabanque. Und nun: Rien ne va plus. Da sollte man sich doch eher auf das langjährige Glück freuen, und nicht jammern, das es nun halt doch mal bemerkt wurde…

        1. Da gebe ich Ihnen völlig Recht. Man hatte quasi jahrelang einen Vorteil, gratis, und der fällt dann halt weg. Während andere (ich z.B. 😉 ) von ihrem eigenen Geld auf ihr eigenes (Miniatur-)Grundstück mangels öffentlichen Parkraums einen Besucherparkplatz (oder Zweitwagenplatz, falls es mal Geld regnet) quetschen. Trotzdem muß ich nicht neidisch sein und kann die betroffenen Anwohner verstehen, aus deren Sicht war es ein Gewohnheitsrecht, das man ihnen jetzt streitig macht.

      2. Die Situation auf der Beckersbergstr. ist ja deshalb so schlimm, weil die markierten Parkplätze in einer derart bekloppten Anordnung hingeballert wurden, dass einem nur noch schwindlig werden kann.
        Neuer Weg ist cool. Keine Markierungen, alles sinnlos zugeparkt von Scheelke bis zum Bettenladen. Danach geht´s: Markierte, aber freie Parkplätze oder auch Seitenstreifen vor der ehemaligen Apotheke.
        Parken in H-U ist nur noch ein Graus: Bin ich froh, dass ich jeden Tag nach Hamburg fahren darf.
        (das Umschalten zwischen „Ironie on“ und „Ironie off“ habe ich mal weggelassen; kann sich jeder so denken, wie er Lust hat)

        1. „Bekloppte Anordnung“ trifft den Nagel auf den Kopf. Aber als Laie will man sich ja auch nicht vorher anmaßen, sowas zu sagen (zumal, ist das nicht ein „von Fachleuten erarbeitetes Parkkonzept“?).

          1. Auskunft eines BfB-Mitglieds zum Parkkonzept in der Beckersbergstraße war mir gegenüber, dass es sich um ein „Dipl-Fachleut“ gehandelt hat, der das „verbrochen“ hat.
            Woraufhin ich leider sagen musste, dass Titel auch nicht immer etwas über die Kompetenz aussagen.

            Mir stößt dort immer die Parkbucht direkt vor der Jahnstraße auf;
            wenn aus der jmd. in die Bbstr. abbiegen will und ein entgegen kommendes Fahrzeug die Parkbucht umfahren muss.
            Ist – glaub ich – nur eine Frage der Zeit, wann es dort zu einem Unfall kommt.

            1. Hallo Herr Ipsen,

              richtig ist, dass im alten Ausschuss UPA der Auftrag erteilt wurde, die Situation auf dem Straßenzug von der Kisdorfer Str. bis zur Hamburger Str. zu untersuchen und Vorschläge für das Parken auf öffentlichen Straßen gewünscht wurden.Vorschläge sind Vorschläge : die politische verantwortung hat der UPA.
              Das Thema ist mit allen Details mehrfach in der Sitzung des UPA behandelt worden, auch sind die Bürgerinnen und Bürger informiert über die Vorstellungen informiert worden.Ich habe – bis auf die Feuerwehr – vor der saaschl. beschlussfassung keine Reaktionen vernommen. Richtig ist aber auch, dass die von Ihnen geschilderten Situation vor der Jahnstr. auch aus meiner Sicht ein Problem ist . Man muss auch Erfahrungen beurteilen und ggf. in der Lage sein über die Beschlüsse neu nachzudenken.
              Ich werde die Verwaltung bitten, ihre Erkenntnisse und ggf. notwendige Maßnahmen dem UPA zu berichten und den Ausschuss bitten, insb. über die PP vor dem Wiesenweg noch einmal nachzudenken.

              1. Fehlerteufel, sorry

                Hallo Herr Ipsen,

                richtig ist, dass im alten Ausschuss UPA der Auftrag erteilt wurde, die Situation auf dem Straßenzug von der Kisdorfer Str. bis zur Hamburger Str. zu untersuchen und Vorschläge für das Parken auf öffentlichen Straßen vorzulegen .Vorschläge sind Vorschläge : die politische Verantwortung hat der UPA.
                Das Thema ist mit allen Details mehrfach in der Sitzung des UPA behandelt worden, auch sind die Bürgerinnen und Bürger über die Vorstellungen informiert worden .Ich habe – bis auf die Feuerwehr – vor der abschl. Beschlussfassung keine Reaktionen vernommen, auch keine Änderungswünsche . Richtig ist aber auch, dass die von Ihnen geschilderte Situation vor der Jahnstr. auch aus meiner Sicht ein Problem ist . Man muss auch Erfahrungen beurteilen und ggf. in der Lage sein über die Beschlüsse neu nachzudenken.
                Ich werde die Verwaltung bitten, über ihre Erkenntnisse und ggf. notwendige Maßnahmen dem UPA zu berichten und den Ausschuss bitten, insb. über die PP vor dem Wiesenweg noch einmal nachzudenken.

                1. Herr Göttsch, ich meinte meine Aussage ernst: es gibt Dinge (wie z.B. das Parkkonzept) da denke ich mir, ich bin Laie und habe keine Ahnung und wenn ein Fachmann so eine Slalomanordnung der Parkplätze ausarbeitet, hat das vermutlich einen Sinn, der sich mir als Laie einfach nicht erschließt. Daß bei der jetzigen Anordnung es problematisch ist, wenn aus beiden Richtungen mehr als 2 Autos hintereinander fahren und parkende Autos überholen wollen/müssen, das war genau meine Sorge und ich hatte gedacht, da das sicherlich jedem sofort in den Kopf kommt, wird meine Sorge unberechtigt sein, denn das wurde sicherlich thematisch behandelt. Ich hätte, um dem Problem zu begegnen, von Hamburger Str bis Jahnstr ausschließlich auf einer Seite Parkplätze ausgewiesen. Aber ich kann es nur nochmals wiederholen: als Laie denke ich mir oft, daß man sich bei irgendwelchen Entscheidungen etwas gedacht haben wird, was ich nicht verstehe, zumal es ja keine einzelnen Personen sind, die so etwas entscheiden.

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