Frogs werfen 900 Tore – Stockende Vertragsverhandlungen zwischen Knüppel und Spielern

36:28 (18:14)-Sieg! Torhungrige Frogs legen dem den Oranienburger HC im Nachholspiel 36 „Ostereier“ ins Netz und sind damit die offensivstärkste Mannschaft in den drei deutschen Profi-Ligen.

Gute Unterhaltung ist bei den Handballern des SV Henstedt-Ulzburg garantiert. 900 Tore in 27 Spielen erzielten die Frogs in der laufenden Spielrunde. Keine andere Mannschaft in Deutschland im professionellen Handballsport ist so torhungrig wie der SVHU. Kein Wunder, dass sich der Zuschauerschnitt bei Heimspielen des Meisters der 3. Liga Nord in dieser Saison jenseits der 500 Fans bewegt. Das Team, das noch vor zwei Jahren gerade einmal 300 Fans pro Heimspiel „zog“ hat im Norden Hamburgs einen regelrechten Handball-Boom entfacht. Trotz der Ostertage und einer Ausfahrt der kompletten Handball-Jugendabteilung mit mehr als 120 Jugendlichen nach Dänemark kamen auch zum Nachholspiel gegen den Oranienburger HC 350 Fans in die Sporthalle an der Maurepasstraße. Das ist zwar Minusrekord, übertraf jedoch alle Erwartungen der SVHU-Verantwortlichen. Die Fans veranstalteten ein Spektakel wie bei voll besetzten Tribünen und das Team von Trainer Tobias Skerka dankte es mit Spielfreude und einem souveränen 36 :28 (18:14) – Erfolg. Hätten nicht die Torhüter auf beiden Seiten einen „Sahnetag“ erwischt, die Tor-Flut und dieser temporeichen Partie wäre noch weitaus größer gewesen.

Auch wenn die ersatzgeschwächten Gäste aus dem Großraum Berlin nie abreißen ließen, bogen die Frogs frühzeitig auf die Siegerstraße ein. Tobias Skerka war zwar mit der Defensivleistung zur Pause nicht ganz zufrieden, bescheinigte seinem Team in der Offensive aber Kreativität und „einige schöne Aktionen“. Das setzte sich auch nach der Pause fort, als Skerka durchwechselte und allen Akteuren des Kaders Einsatzzeiten verschaffte. Nie aufsteckende Gäste konnten allerdings einen Zehn-Tore-Rückstand bis zum Schlusspfiff vermeiden.

Abseits des sportlichen Tagesgeschehens basteln die verantwortlichen der Frogs an einem für die 2. Bundesliga tauglichen Kader. Kein leichtes Unterfangen angesichts eines zwar solide finanzierten, aber „schmalen“ Etas für die kommende Saison. „Wir wollen unsere erfolgreiche Mannschaft sehr gerne zusammenhalten, aber wir können nur das ausgeben, was wir haben“, betont Geschäftsführer Olaf Knüppel angesichts der ins Stocken geratenen Vertragsgespräche mit einigen Leistungsträgern. Gefragt sind jetzt kreative Lösungen für die SVHU-Spieler, die künftig in Teilzeit bei Sponsoren eine berufliche Absicherung erfahren und im Zweit-Job für die neu genründete Handball Spielbetriebs GmbH arbeiten werden. Das Zukunftsprojekt findet zwar von allen Parteien Anerkennung, ist aber im Etat der Handball Spielbetriebs GmbH noch nicht so finanziell ausgestattet, dass bei den Spielern mit den Angeboten Zufriedenheit herrscht. Zugesagt haben bislang neben Kapitän Nico Kibat, Tim Völzke, Jens Thöneböhn und Florian Bitterlich mit Felix Mehrkens (bislang HSV U 23) ein erster externer Neuzugang. Der 19 jährige Mittelmann gilt als großes Talent und durfte schon mit den Profis des HSV Handball trainieren, ehe ihn eine Schulterverletzung zurückwarf. Weit vorangeschritten sind auch die Gespräche mit Torhüter Jan Peveling und Rückraum-Shooter Kevin Wendlandt, während mit Matthias Karbowski, Lasse Kohnagel, Steffen Köhler und Christoph Wischniewski unmittelbar nach Ostern noch eine Verhandlungsrunde aussteht.

SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling (1. – 20. Minute, 7 Paraden), Max-Henri Herrmann (21. bis 50. Minute, 10 Paraden, darunter 2 Siebenmeter), Aleksandar Djordjic (51. Bis 60. Minute , vier Paraden, darunter 1 Siebenmeter) – Finn Nowacki (1/1), Florian Bitterlich (4), Nico Kibat (6/3), Lasse Kohnagel (6), Matthias Karbowski (1), Tim Völzke (3), Steffen Köhler (2), Julian Lauenroth (3), Jens Thöneböhn (3), Renke Bitter (3), Christoph Wischniewski (4).

Joachim Jakstat

22.4.2104

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