Breite Zustimmung für WHU-Antrag zur Entsiegelung und Begrünung

Mitteilung der WHU

Der Wunsch vieler Henstedt-Ulzburger Bürger nach mehr innerörtlichem Grün könnte zukünftig in Erfüllung gehen, denn auf der Sitzung des Umwelt- und Naturausschusses am 3. Februar 2020 erhielt der Antrag der WHU, Vorschläge zur gemeindeweiten Entsiegelung und Begrünung zu unterbreiten, die Zustimmung der meisten Fraktionen – lediglich die BfB enthielt sich der Stimme.

„Gemäß unseres Antrags wird die Verwaltung beauftragt, für die einzelnen Ortsteile der Gemeinde eine Kartierung über vorhandene, entsiegelungsfähige Flächen anzulegen und eine Ausarbeitung zur ökologisch sinnvollen Begrünung dieser Flächen zu erstellen. Zudem soll die Verwaltung Fördermöglichkeiten klären und prüfen, wie Anreize für private Grundstückseigentümer geschaffen werden können, Flächen auf ihrem Grundstück zu entsiegeln“, so Dr. Henning Siemund, WHU-Gemeindevertreter und Mitglied im Umwelt- und Naturausschuss.

Die WHU begründet ihren Antrag mit der zunehmenden Bebauung und Versiegelung innerörtlicher Flächen und der damit einhergehenden Abnahme der Lebensqualität. „In manchen Arealen der Gemeinde sind Beton, Asphalt und Steine inzwischen die dominierenden Elemente, während Grünflächen im Ort immer seltener werden“, sagt die zweite Vorsitzende der WHU, Verena Grützbach.

Der hohe Versiegelungsgrad hat nicht nur negative Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel, er kann in der heißen Jahreszeit auch zu Hitzebelastungen führen, insbesondere bei Kindern und älteren Menschen. Durch die Auswirkungen des Klimawandels wird sich dieses Problem zukünftig noch verschärfen. Grünflächen schaffen hier Abhilfe. Sie kühlen und verbessern das Mikroklima, sie wandeln das Treibhausgas Kohlendioxid durch den Photosyntheseprozess in lebenswichtigen Sauerstoff um, sie wirken sich positiv auf die menschliche Psyche aus, sie bieten einen Lebensraum für Tiere und machen das Stadtbild insgesamt attraktiver.

In einer der kommenden Sitzungen des Umwelt- und Naturausschusses wird der durch die Verwaltung erarbeitete Entsiegelungs- und Begrünungsvorschlag zur weiteren Diskussion und Entscheidung vorgestellt.

pm

11. Februar 2020

7 thoughts on "Breite Zustimmung für WHU-Antrag zur Entsiegelung und Begrünung"

  1. „Woher weiß man was die Mehrheit will?“
    Das ergibt sich daraus:
    „Zustimmung der meisten Fraktionen – lediglich die BfB enthielt sich der Stimme.“
    – – –
    Hinterfragung:
    – Warum enthielt sich die BfB der Stimme?
    – „Wahre Wünsche“ – Wie ermittelt die BfB die „Wahren Wünsche“?
    – „Liegt die Erfüllung dieser Wünsche auch tatsächlich im Interesse der Bürger?“ – Wie ermittelt die BfB auch dieses?
    – Hat die BfB das z. B. bei der „REWE-Logistik-Ansiedlung“ auch ermittelt?

  2. GUT – Gemeinde als Vorbild!
    – – –
    Dann kann man m. E. gleich damit beginnen, Abstand von der Versiegelung des „Trampelpfad“ „Am Bahnbogen“ zu nehmen.
    1. umschreibt man umfänglich die Auswirkungen von „Versiegelungen“ auf das Klima, nimmt diese dann aber hier „billigend in Kauf“.
    2. hat man sich m. W. beim „IGEK“ dafür ausgesprochen, zunächst die bestehenden Fuß- + Radwege zu sanieren, bevor neue – nicht zwingend erforderliche – Wege geschaffen werden.
    3. ist den Fußgängern + Radfahrern m. E. durchaus zumutbar, die – gut ausgebauten – Fuß- bzw. Radweg auf der gegenüberliegen Seite zu nutzen.
    4. stände das so eingesparte Geld für die Entsiegelung weiterer Flächen zur Verfügung.
    – – –
    Eine Entsiegelung hat auch eine – intensivere – Pflege zur Folge, die unserer Gemeinde bereits heute zu schaffen macht. Daher wären m. E. auch entsprechende finanzielle Mittel im Haushalt mit einzuplanen. = Denn „IGEK“ hat auch ergeben, dass Wert auf „ein gepflegtes Gemeindebild“ gelegt wird. (im obigen Artikel wird sogar von einem „attraktiveren Stadtbild“ geschrieben).

    1. Bravo,Herr Finsterbusch, sehe ich genauso.
      Leider steht in unserer Gemeinde Symbol-Politik im Vordergrund und die wahren Wünsche der Mehrheit der Bürger werden nicht wahrgenommen.
      Wozu die viele Gutachten, wenn dann keine Rückschlüsse gezogen werden und vorher Kassensturz gemacht wird. Und dann ehrlich sagen, was möglich ist und was nicht finanzierbar ist. Ansonsten sind die Bürger enttäuscht und die Politik wird unglaubwürdig.

      1. Das klingt erstmal sehr einfach, der Teufel sitzt im Detail. Woher weiß man was die Mehrheit will? Man kann sicherlich nicht nach den Lautesten gehen und die Mehrheit schweigt. Dann die „Wahren Wünsche“: Woran erkennt man die? Und zu guter Letzt: Liegt die Erfüllung dieser Wünsche auch tatsächlich im Interesse der Bürger? Was ist wenn man bei Erfüllung der Wünsche einen Kollateralschaden erwartet der eine allgemeine Verschlechterung der Situation nahelegt? Wird man seiner Verantwortung gerecht wenn man trotzdem die Wünsche erfüllt?
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        Und zur Finanzierbarkeit: Auch hier gibt es kein Schwarz und Weiß, der eine sagt „x ist finanzierbar“, der andere bestreitet es. Beide können aufrichtig an ihre Version glauben. Und da haben wir das Fass „Wir können x finanzieren, wenn wir die Gelder bei y streichen“ noch gar nicht aufgemacht.
        .
        Bitte nicht falsch verstehen, ich halte es für absolut richtig politische Entscheidungen zu hinterfragen wenn sich für mich der Sinn dahinter nicht ergibt. Wichtig ist dabei aber zwei Dinge zu berücksichtigen:
        1.) Sachverhalte sind selten so eindeutig zu bewerten wie sie erscheinen (bzw die Fragen die einfach und eindeutig zu bewerten sind nehmen idR keinen Raum in der öffentlichen Diskussion ein)
        2.) Die Leute haben üblicherweise Gründe für ihre Positionen. Und entgegen hier gelegentlich anzutreffenden gegenteiligen Meinungen sind diese Gründe idR nicht boshaft. Bevor man also Leuten die Glaubwürdigkeit abspricht sollte es doch das normalste der Welt sein das Gespräch zu suchen und die Gründe für die eine oder andere Entscheidung in Erfahrung zu bringen. Die Parteien und Wählergemeinschaften sind hier im Ort mWn recht großzügig mit ihren Kontaktdaten – Also nutzen Sie die Gelegenheit und Fragen nach wenn Ihnen eine Entscheidung unverständlich erscheint.

        1. Daß Entscheidungen zu treffen nicht einfach ist, weiß jeder, der schon mal Verantwortung getragen hat. Aber als Bürger kann man schon erwarten, daß im Ort für Ordnung uns Sauberkeit gesorgt wird, daß Straßen, Geh- und Radwege in Ordnung gehalten werden (bevor neue gebaut werden), Kriminalität bzw. Ordnungswidrigkeiten geahndet werden, Schulen und Kindergärten den Anforderungen entsprechen und für eine vernünftige und umweltfreundliche Infrastruktur gesorgt wird.
          Ansonsten kann man sich IGEK und die vielen Gutachten, die dann in den Schubladen verschwinden, sparen.
          Vielleicht ist das ja auch die Begründung dafür, daß die Leute der Politik überdrüssig sind und sich nicht mehr aktiv beteiligen wollen.

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